Die Ahnentafel - muß das sein ?

    "Ich brauche keine Ahnentafel!" Diese Aussage hört man öfters von Interessenten, die einen Welpen erwerben wollen; resultierend aus dem weit verbreiteten Irrglaube, daß dann der Hund ja viiiiiel preiswerter sein müsse. Die Argumentation, den Hund nicht zur Zucht sondern nur zur eigenen Erbauung haben zu wollen, ist oberflächlich besehen einleuchtend, bei näherem Hinsehen sollten doch Zweifel aufkommen - oder würden Sie, verehrter Leser, ein Auto ohne Fahrzeugbrief, nur auf die Versicherung des Anbieters hin, daß es ja schließlich ein schönes, neues Auto und darum alles völlig in Ordnung sei, ernsthaft kaufen wollen?

    Hund :: Auto, kann man nicht vergleichen! Stimmt, denn ein gesunder Hund lebt ca. 15 Jahre und verursacht in dieser Zeit nur rel. geringe Folgekosten. Ein Auto, wenn es denn so alt wird, in 15 Jahren . . .
    Dann muß man noch unterscheiden ob man den Hund / das Auto direkt beim Züchter / Hersteller oder einem +/- dubiosen Händler ergattert hat - weil doch angeblich, Sie wissen es, "Geiz so geil" sei! Ist es wirklich an dem oder stammt diese Ansage eher von einem ziemlich verwirrten Hirn oder besser hirnlosem Irren? Ein armer Tropf, der sich daran aufgeilen kann oder muß.
    Wir wollen auf dieser Seite versuchen, Irrtümer auszuräumen und über miese Tricks der Hunde-Mafia aufzuklären.
    Der Abstammungsnachweis, auch als Stammbaum bezeichnet, ist die einfachste Form einer Ahnentafel. Neben den Daten des Welpen - wie Geburtstag, Farbe, Haartyp und bes. Kennzeichen - für den sie ausgestellt wurde, enthält sie im Minimum die Namen und Zuchtbuchnummern seiner Eltern, Großeltern und Urgroßeltern. Rückseitig finden sich Eintragungen zum Besitzer und u. a. Körungen und der Eintrag des Röntgentierarztes. Dazu ein Beispiel, ohne Welpendaten, als Auszug:

    Die vorstehenden Angaben, jene der mütterlichen Linie abgeschnitten, sind vom Informationsgehalt gerademal soweit verwertbar, als man an Hand der Namen und ZB-Nummern die verwandschaftlichen Beziehungen im Vergleich mit Dokumenten anderer Tiere dieser Rasse (!) ersehen bzw. überprüfen kann. Das ist zwar deutliche mehr als Nichts doch wer sich wirklich ernsthaft mit Zucht befassen will, für den ist das im Saldo nicht viel wert.Diese Form von Abstammungsnachweisen gibt es auf einem einfachen Blatt Papier in der Größe DIN A4 und ihr materieller Wert ist um Größenordnungen kleiner als der idelle; mit 5 Euronen ist das gut bezahlt! Sollte ein vorgeblicher Züchter einen erheblich größeren Nachlaß signalisieren, kann nur geraten werden schnellstens kehrt zu machen denn das ist kein Züchter sondern mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Betrüger. Bei einem reinen Liebhaberhund sollte man auf so ein Papier dennoch nicht verzichten - es klassifiziert den Hund als rasserein und öffnet so die Türen zu Ausstellungen, Zucht- und Leistungsschauen und damit sind auch vielfältigste Kontaktmöglichkeiten mit anderen Hundehaltern dieser oder anderer Rassen in einer Qualität und Quantität möglich, die man anders kaum finden kann.


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» Ahnenpaß: Stammbaum & kleiner "Lebenslauf"

    Mit größerem Aufwand, in unterschiedlicher Qualität und Wertigkeit ist der Ahnenpaß als gebundenes Heftchen eine Dokumentation, die sich nicht in der namentlichen Benennung einiger Vorfahren des Welpen erschöpft. Insbesondere sind hier +/- umfangreiche Angaben zu Vorsorgeuntersuchungen, Befundungen bestimmter, teils rassetypischer Krankheiten, zu Verletzungen und Operationen sowie zur Zuchttauglichkeit und den späteren Zuchtleistungen einer Hündin hinterlegbar. Die Vereine sehen auch ein oder mehrere Seiten für "Ausstellungserfolge" und Championate vor; ein Mitgliedsantrag findet sich manchmal als Ausreißblatt. Beispielhaft eine gut gemachte Ahnentafel auf Dokumentenpapier, hier als Auszug der mütterlichen Linie, halbseitig verleimt in einer ansprechend gestalteten Hülle aus rotem Glanzkarton, der aber eher wie ein rohes Ei zu behandeln ist denn trotz sorgsamstem Umgang wird die Lackschicht schnell brüchig:

    Obligatorisch sind wieder die einzelnen Zuchtbuchnummern bei den Namen der Tiere verzeichnet. Weitere Details sind das jeweilige Wurfdatum der Eltern und eine gesundheitliche Aussage zur Patellarluxation der Eltern- und Großelterngeneration. Das erscheint wenig, doch Hunde dieser Linien sind zum Glück nicht durch die Hände gewissenloser Vermehrer und Bastardierer gegangen, sie sind vital, wenn auch kein Mensch mit absoluter Sicherheit irgendetwas ausschließen kann! Was noch auffällt: In Fettschrift die "Erfolgsbilanz" einiger Ahnen. Sie sagt zumindestens etwas über die Intensität der Bemühungen des betreffenden Eigentümers der Tiere aus. Das Dokument ist geschmackvoll in festem Glanzkarton mit Klammerbindung gefaßt und enthält u. A. Seiten mit Auszügen der Zuchtordnung, Wurfleistung, Championate etc. Der Informationsgehalt für den Tierhalter ist erheblich größer als ein einzelnes Blatt Papier bieten kann. Solche Ahnenpässe kosten real zwischen 10 und 25 Euronen, wobei der Preis nicht unbedingt ein Maß für die Qualität ist. Man muß schon recht genau hinschauen um feststellen zu können, ob und wenn, welchen Wert so einem Dokument beizumessen ist. Nicht die äußere Hülle, der schöne bunte Glanzkarton, ist ein Kriterium für Qualität sondern die inhaltliche Gestaltung. Wenn in so einem Heftchen dann eine Ahnentafel über gerademal 3 Generationen geführt wird und dieses eigentlich wichtigste Dokument des Passes nicht mal im Ansatz erkennen läßt, auf wen es ausgestellt wurde - bei allem Respekt, das war schade um das Papier denn es ist komplett wertlos! Hm, vielleicht soll es das sogar sein? Die Seiten sind weder durchnummeriert noch kommen sie in einheitlichem Layout daher. Irgendwie sieht jede Seite etwas anders aus und die weiteren Inhalte lassen tief blicken:

    Bei "Wurfleistung der Hündin" ist für 11 Würfe vorgesorgt, für Championate sind 20 Eintragungen vorgesehen! Zwischen den Seiten bunte Folienaufkleber die leicht zu lösen sind. Die Ahnentafel zeigt 14 Vorfahren aber keinen Hinweis für wen sie erstellt ist. Ein riesiges "Wasserzeichen" benennt einen anderen Verein als den, der auf dem Umschlag mehrfach aufgedruckt ist. Alles Details, die einem Welpenkäufer, der nie etwas mit dem bundesdeutschen Hundeunwesen unserer Tage zu tun hatte mangels Vergleichsmöglichkeiten nicht auffallen. Um Dinge wie Zuchtbestimmungen, qualifiziertes Ausstellungswesen oder den vielzitierten Tierschutz mußte er sich keine Gedanken machen. Leider fallen gutgläubige Neuzüchter auch auf diese Masche herein - weil sie gar nicht so schlecht denken können!


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» Ahnenbuch: illustrierte Ahnentafel mit großem Informationsgehalt

    Als OHFV haben wir einen anderen Weg gewählt und entsprechend unserer Philosophie weder Aufwand noch Kosten gescheut um dem neuen Tierhalter ein kleines Büchlein mitgeben zu können, in dem er etwas mehr über seinen Hund, dessen Vorfahren aber auch über dessen Geburt und Entwicklung, einschließlich der seiner Wurfgeschwister erfahren kann. Darüberhinaus steht der vordere Spiegel zur Vorstellung der jeweiligen Zuchtstätte zur Verfügung. Folgeseiten enthalten u. a. eine Kurzvorstellung des aktuellen Rassestandard und einen Abriß zur Geschichte dieser Rasse sowie ein Kurzportrait des OHFV. Seiten für die Befunde zur Genetik, Abstammung, Röntgen, Gebiß, OPs, Medikationen, Wurfbegleitung, Trächtigkeiten, Leistungsprüfungen und Ausstellungsteilnahmen fehlen ebensowenig wie eine Garantierklärung und die Kontaktmöglichkeiten zur Vereinsleitung. Außer der Welpenspalte auf der Ahnentafel enthält die Seite 1 ein Foto des Welpen, hier in einer Auflösung bis zu 9 x 12 cm und dazu die Daten des neuen Besitzers. Das kleine Büchlein ist in leinenbespannten Buchdeckeln nach alter Handwerkskunst gebunden; Vereinswappen und Schriftzug als Goldprägung ausgeführt. Der eingeleimte Innenteil wird zusätzlich durch eine Klammerbindung fixiert.

    Unsere illustrierte Ahnentafel, ausklappbar im Format DIN A4 quer, zeigt auf Seite 19 unter den Daten des Welpen eine Tabelle mit 30 Vorfahren, deren rote ZB-Nummer, Wurftag, Größe, Farbe und den Hinweis, ob Fotos des Ur- und Ur-Ur-Ahnen archiviert sind. Welpe, Eltern und Großeltern sind durch Fotos in Fellfärbung und -ausprägung dargestellt. Die dort größeren Zellen enthalten weitere Infos wie Transpondernummer, EU-Heimtierausweis, in Grün die Labornummern von DNA-Profil und Blutprobe, genet. Befunde, Angaben zur ZTP, Wurfzahlen, Deckerfolge u.a.m. Bei Ur- und Ur-Ur-Ahnen dünnt der Informationsgehalt zunehmend aus. Erst die moderne Diagnostik hat immer neue, feinere Methoden ermöglicht. Auf die übliche Angabe von "Erfolgen", Titeln und Prüfungen haben wir in dieser Ansicht gern verzichtet. Solche, oftmals zweifelhafte Daten finden sich als Rückseitendruck auf Seite 20. Je eine Klarsichttasche auf den Spiegelseiten bewahrt lose Dokumente vor dem verlieren. Das Büchlein ist gezielt auf "Zuwachs" konzipiert um Schriftgut zusätzlich aufzunehmen ohne daß der Deckel sperrt. Eine lieblos am PC zusammengeschusterte "Speisekarte" muten wir keinem Welpenkäufer zu. Wer sich entschieden hat, einen vierbeinigen Begleiter guter Qualität beim seriösen Züchter zu kaufen hat ein Anrecht darauf, eine Abstammungsurkunde in adäquater Beständigkeit mitzubekommen. Es sollte einleuchten, daß so ein professionell nach alter Handwerkskunst gefertigtes Erzeugnis nicht zum Nulltarif herstellbar ist. Dementsprechend berechnen wir unseren Züchtern einen Preis von € 30,-- inkl. 7% MWSt. Es sei noch der Hinweis angefügt, daß das Ahnenbuch als unveräußerliches Eigentum des Vereins nach dem Ableben des Hundes dem Zuchtbuchamt zurückzusenden ist. Nach Prüfung der Eintragungen und Abgleich mit Datenbank und Zuchtbuch kann dem letzten Tierhalter auf Wunsch das entwertete Ahnenbuch überlassen werden, natürlich kostenlos! Diese Informationen sollten etwas Klarheit über teils abenteuerliche Preisvorstellungen von "Papieren" bei nicht wenigen Käufern schaffen.

    Natürlich sind uns auch solche dubiosen Angebote wie z. B. ein Nachlaß von 150 oder gar 200 Euronen beim Erwerb des Welpen OHNE Ahnentafel bekannt. Daß so etwas praktiziert wird, ist ein offenes Geheimnis, dazu braucht man nur mal die Anzeigenportale ein wenig durchforsten und dann kann man ganz schnell die Gewißheit erlangen, daß jene die das tun keine wirklichen Züchter sondern ganz ordinäre Vermehrer und Welpenschmuggler sind. Die Gründe dafür sehen nur jene Käufer nicht, die sie bewußt nicht sehen wollen! Eigenartigerweise sind es aber gerade jene Leute, die dann am lautesten jammern wenn sie die Rechnung ihres Tierarztes präsentiert bekommen - oder noch schlimmer . . .
    Das verursachte tierische und auch menschliche Leid interessiert in diesem Geschäft eben nicht!


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» Außen Top - innen Flop oder Anspruch und Wahrheit:

    Ob Rot, Grün oder Blau - die Farbe ist wirklich nicht entscheidend. Sicher kann man von einem eher verspielten Äußeren auf so manches schlußfolgern - welcher Wert dem Innenleben zukommt, steht auf einem anderen Blatt und dieses ist letztlich für den Hund und seinen Besitzer von ausschlaggebender Bedeutung. Oder eben auch nicht!
    Es gibt durchaus teure, ja sehr teure Papiere für die in ihrer Gesamtheit ggfs. schonmal mehrere Hundert Euronen hinzublättern sind. Dazu zählen die labordiagnostischen Befunde der Zuchttiere und Nachzuchten auf bestimmte Gendefekte, auf Fellfarben, Abstammung und dgl. mehr. Alle diese Maßnahmen, Einlagerung der Blutproben für 10 Jahre eingeschlossen, erfordern einen hohen Aufwand der auch bezahlt werden muß. Dies tun unsere Züchter um unangenehme Überraschungen, auch solche die sich erst im späteren Lebensalter der Tiere bemerkbar machen, auszuschließen und damit die Verantwortung für die in ihrer Obhut stehenden Tiere, deren Nachzuchten und natürlich auch gegenüber den Käufern derselben, wahrzunehmen. Es wäre schamlos zu behaupten, daß wir die Laborrechnungen mit Freude begleichen. Wir sehen es als Notwendigkeit an um den Schaden, der von gewissenlosen Welpenproduzenten herbeigeführt worden ist, eindämmen zu können. Der OHFV ist zu dem Zweck eine Partnerschaft mit einem zertifizierten Laborbetrieb eingegangen.
    Zu diesen Papieren zählen auch Befundbögen röntgendiagnostischer Untersuchungen des Skelettapparates. Der OHFV hat auch dafür eine erstklassige Auswertestelle gefunden, deren qualifizierte Arbeit durch eine aufwendige Studie mit mehreren renommierten Auswertern als über jeden Zweifel erhaben dokumentiert wird.
    Alle diese genannten Papiere übergibt der OHFV-Züchter im Original bzw. als beglaubigte Kopien zusammen mit dem Ahnenbuch an den neuen Hundebesitzer. Wer meint darauf verzichten zu wollen, wird beim OHFV enttäuscht werden denn diese Dokumente gehören untrennbar und unveräußerbar zu dem Tier auf das sie ausgestellt worden sind. Der Züchter hat diese bezahlt, er könnte sie zurückhalten, nur kann er um nichts auf der Welt seinen "Kauf" rückabwickeln; das wäre geradezu pervers! Der wirkliche Züchter legt dagegen großen Wert darauf, dem Welpenkäufer die Inhalte des Ahnenbüchleins auch wirklich so zu erklären, daß dieses Dokument dem neuen Hundebesitzer eben kein "Buch mit 7 Siegeln" sondern das wohl wichtigste Zubehör zu seinem neuen Hausgenossen wird. Daß das, was einem erfahrenen Züchter geläufig ist, auch für einen reinen Familienhund erhebliche Bedeutung haben kann, wird leider oft verkannt. Darum auch an dieser Stelle der Hinweis: Wir vom OHFV haben alles getan um unseren Hunden einen reibungslosen Start als Rudelmitglieder in ihren neuen Familien zu ermöglichen. Wir haben Vorsorge getroffen, daß der neue Hundebesitzer jederzeit und problemlos eine genetische Untersuchung auf Risikofaktoren, derzeit noch unbekannte Krankheiten bzw. mit gegenwärtig noch nicht möglichen Tests durchführen lassen kann. Das alles können er selbst oder der Tierarzt seines Vertrauens im Handumdrehen veranlassen - ohne daß der Hund dazu irgendwohin verbracht werden muß. Das erspart dem Tier nicht nur vermeidbaren Streß. Zuallererst verschafft es einen erheblichen zeitlichen Vorteil, der u. U. lebensrettend ist.


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