"Sehr spät" ist das aus Sicht gewerblicher Massenzüchter; fuuml;r den Welpe sowie das Muttertier ist die vollendete 12. Lebenswoche der frühestmögliche Termin weil einerseits ein gesundes Muttertier bis in die 11. Woche hinein laktiert und Muttermilch die bestbekömmliche Nahrung überhaupt ist. Zum anderen brauchen die Welpen zwingend diese Zeit um physisch als auch psychisch gesund heranwachsen zu können. Zu einer Zeit, als es verboten war Hunde- wie Katzenwelpen jünger als 12 Wochen abzugeben, gab es nahezu keine sogenannten Problemhunde, Tiere die nicht fähig sind mit ihresgleichen normal umzugehen. Es gab auch keine solchen "Hundeschulen" und diese Unmenge tatsächlicher oder selbsternannter "Hundeflüsterer" welche nur Defizite auszubügeln versuchen, weil der Welpe nicht lernen durfte! Stattdessen wurde er aus seinem Rudel viel zu jung herausgerissen mit der dringlichen Empfehlung, unbedingt sofort eine Hundeschule aufzusuchen und ihn zur Welpenspielstunde anzumelden. Das ist geradezu Schizophrenie in Reinkultur! Oder eine andere Art der Arbeitsbeschaffung für eine im Grunde überflüssige Berufsgruppe. Es gibt noch ein weiteres Argument - das Impfregime!
Abhängig vom jeweiligen Kombinationsimpfstoff gilt für die erste Grundimmunisierung der Zeitplan 8.Woche + 4 Wochen + 52 Wochen um den Welpen weitestgehend vor den gefährlichsten, meist tödlich verlaufenden Erkrankungen nachhaltig zu schützen. Dabei ist die in der 12. Woche vorzunehmende Tollwutschutzimpfung für den Organismus eine erhebliche Belastung. Nicht selten sind die Impflinge 2 - 3 Tage nach der Impfung deutlich mitgenommen und sehr berührungsempfindlich im Bereich um die Einstichstelle herum. Ein weiterer Risikofaktor ist der Leptospiroseimpfstoff selbst, welcher nach neuesten Erkenntnissen epileptische Anfälle auslösen kann. Alle diese Unwägbarkeiten auf den oftmals unerfahrenen Welpenkäufer abzuwälzen ist aus unserer Sicht mindestens unfair und dem Tier gegenüber unverantwortlich. Deswegen darf ein Welpe nur vollkommen symptomfrei, was zumeist 3 Tage nach der Rabiesimpfe der Fall ist, zu seiner neuen Familie umziehen. Soll der Hund in das Ausland verbracht werden, dann hat er noch mindestens weitere 3 Wochen nach der Impfung beim Züchter zu verbleiben. Erst dann besteht wirklicher Impfschutz.
Ein Verstoß gegen diese Regelung hat den Ausschluß aus dem OHFV zur Folge.
Es sei der Hinweis erlaubt, daß in all dieser Zeit Kosten anfallen, welche bei gewerblichen Massenzüchtern den Ertrag schmälern. Zudem haben diese Leute auch ein Platzproblem wenn jeden Monat ein oder mehrere Würfe fallen. Das wird gern unterm Tisch gehalten, macht sich nicht so gut bei der Selbstdarstellung weshalb in diesen Großzuchten Besucher unerwünscht sind solange die Welpen noch keine 4...5 Wochen alt sind.